Radwegdebakel oder Wie man den Spieß umdreht gegen die Bürger

15-01-06 RadwegprovisoriumEin übles Spiel, um den Bürgerentscheid zum A3-Tunnel zu umgehen: Erst zerstört die Autobahndirektion den alten Fahrradweg zum Heuchelhof. Dann errichtet sie ein unhaltbares Provisorium. Und nun soll eine Übergangslösung über städtische Grundstücke führen, deren Nutzung der A3-Bürgerentscheid verbietet.

Das Kalkül scheint aufzugehen: Opportunisten im Stadtrat ergreifen den Steigbügel und stimmen „zum Wohle der Bürger“ diesem Fahrradweg zu – statt über das Politikum des Fahrradwegs eine neue Planfeststellung zu erwirken und sich damit gemäß Bürgerwillen für den Tunnel einzusetzen. Wenn Stadtrat Udo Feldinger dann auch noch die Bürger, die zur Durchsetzung des Tunnels die Sperrung der Grundstücke wollen, in die Ecke der Verhinderer stellt, dann sind die Tatsachen vollends verkehrt: Der Bürger mit seinem Wunsch nach dem Tunnel wird zum Stänkerer gemacht und die untätigen Entscheidungsträger gebärden sich als Wohltäter.

Dabei erweisen solche „Wohltäter“ den Bürgern nur Bärendienste. Sie zementieren die Troglösung mit einem endgültigen Fahrradweg über dem Trogdeckel. Der wird so steil sein, daß ihn höchstens Sportler bewältigen, aber nicht Durchschnittsradler auf dem Weg zur Arbeit. So viel zur versprochenen „Verbindung“ der Stadtteile.

Aber was kümmert das die Verantwortlichen? Weder die Rathausspitze und die Stadtverwaltung, noch der Stadtrat, mit Ausnahme der vier Stadträte von ZfW und ÖDP, haben sich seit dem Bürgerentscheid für den Tunnel eingesetzt, der auch einen vernünftigen Fahrradweg ermöglicht. Unsere Volksvertreter arbeiten lieber der Trogautobahn zu.

BI Würzburg-Tunnel