Die A3 soll zwischen Heidingsfeld und Randersacker ausgebaut werden. Die Autobahndirektion will die Autobahn auf der bestehenden Strecke im Bogen um den Heuchelhofberg belassen. Dort soll sie auf 7 bis 9 Spuren verbreitert und 9 bis 12 Meter tiefer gelegt werden. Das ist der „Trog“ mit einer Gesamtlänge von ca. 5,4 km. Nur ein kurzes Stück davon, 570 m, werden mit einem Deckel versehen, was die Planer „Katzenbergtunnel“ nennen. Die breitere und tiefergelegte A3 läge also als weitgehend offene Autobahnschneise zwischen den Stadtteilen Heidingsfeld und Heuchelhof.
Auswirkungen des Trogs:
1. Feinstaubgeschwängerte Luft: Durch die weitgehend offene Bauweise belastet die Trog-Autobahn für immer das gesamte Stadtgebiet mit Luftschadstoffen. In Würzburg ist die Feinstaubbelastung bereits heute zu hoch und gefährdet die Gesundheit der Menschen. In diesem Jahr gab es bereits 12 Überschreitungen der höchst zulässigen Feinstaubkonzentration. Ein Großteil der Luftschadstoffe kommt von der Autobahn. Wird die A3 erst einmal ausgebaut sein, wird sie noch mehr Verkehr anziehen. Die Prognose lautet, dass künftig 100.000 Fahrzeuge pro Tag die A3 bei Würzburg passieren werden.
Deswegen kämpft die Umwelt- und Gesundheitsinitiative für die Verlegung der Autobahn in einen Tunnel unter dem Heuchelhofberg hindurch. Nur in einem richtigen Tunnel könnten die Luftschadstoffe bis zu 98 % herausgefiltert werden.
2. 8 Jahre Stau: Durch die lange Bauzeit des Trogs von mind. 6 – 8 Jahren hätte Würzburg eine jahrelange Autobahnbaustelle vor der Tür. Es ist vorgesehen, dass der Trog bei laufendem Verkehr ausgebaut wird. Das würde bedeuten, dass bei Unfällen oder Staus in der Baustelle der Ausweichverkehr von der Autobahn aus allen Richtungen über Würzburg hereinbrechen und die Straßen verstopfen würde. Die Menschen müssten sich auf ihrem Weg zur Arbeit oder in die Innenstadt immer wieder durch lange Staus quälen. Handel und Wirtschaft, insbesondere der Tourismius würden leiden.
Der Tunnel hingegen würde abseits des laufenden A3-Verkehrs gebaut. Während der kurzen Bauzeit von nur 2, max. 3 Jahren könnte der Verkehr auf der bestehenden Autobahn ungehindert weiter laufen. Nur während einer kurzen Anschlusszeit von 6 Monaten müsste mit baustellenbedingten Störungen gerechnet werden.
3. Dauerlärm: Die Stadtteile Heidingsfeld, Heuchelhof und Frauenland werden unter wachsendem Dauerlärm, der von der Autobahn ausgeht, zu leiden haben.
4. Naturzerstörung: Der Trog bedeutet einen 9 – 12 m tiefen Einschnitt in den Katzenberg oberhalb von Heidingsfeld. Die Weinberge würden zerstört und das Naturschutzgebiet Bromberg Rosengarten beeinträchtigt werden.
5. Verschandelung des Stadtbilds: Die mehrere Meter hohen Wände des Trogs und der Heidingsfelder Talbrücke würden das Stadtbild weiter verschandeln.
6. Rechtswidrige finanzielle Verpflichtungen: Die Stadt Würzburg hat sich verpflichtet, den Trog mit 2,9 Mio. € mitzufinanzieren. Das ist rechtswidrig, da die A3 eine Bundesautobahn und keine städtische Straße ist. Außerdem könnte die Stadt diese Mittel für städtische Projekte viel dringender gebrauchen. Mit dem Bürgerentscheid fordern wir, dass die Stadt Würzburg alles unternimmt, um aus dieser Verpflichtung wieder heraus zu kommen.
7. Explodierende Kosten: Der Tunnel wird nicht teurer sein als der Trog. Die Autobahndirektion hat die Kosten für den Trog jahrelang klein gerechnet, um die Zustimmung der Politik und des Bundesverwaltungsgerichts für den Trog zu erreichen. Erst kürzlich hat sie eine Kostensteigerung von 52 Mio. zugeben müssen. Die Kosten werden noch weiter steigen. Am 3.4. ist von der Autobahndirektion bekannt gegeben worden, das sich die Kosten (von ursprünglich 170 Mio auf 225 Mio und nun mit der Heidingsfelder Talbrücke) auf 230 Mio erhöht haben. Damit wird die Trogtrasse schon jetzt um mehr als ein Drittel teurer als vor dem Bundesverwaltungsgericht behauptet.